
Right in the middle of downtown Frankfurt, facing towards the German Banking industry, I found that marvellous fountain.
That's Cool!
... every month a short lecture in Economics
Hier gibt es jeden Monat einen neuen Einblick in das wirtschaftliche Geschehen auf dem Globus. Nebenbei kannst du dabei an deinem Englisch arbeiten:
Denn genau wie in der modernen Geschäftswelt wird es bei That's Cool! "bilingual" - dem deutschen Originaltext ist immer eine englische Übersetzung beigefügt und umgekehrt ...
Ausgabe April 2025:
Christiane Schönefeld - President of the German Mindestlohnkommission
Hintergrund: Die Juristin Christiane Schönefeld gehörte dem Vorstand der Bundesagentur für Arbeit an, ehe sie im Jahr 2019 zur Vorsitzenden der Mindestlohnkommission ernannt wurde. Die Kommission hat eine wichtige Aufgabe für den Arbeitsmarkt:
Sie soll die Anpassung des in Deutschland für alle Arbeitsverträge geltenden Mindestlohns an die Durchschnittsgehälter aller Beschäftigten (60 % vom Durchschnitt, gerechnet als Medianwert) und an die durchschnittliche Steigerung der laufend veränderten Tarifverträge gewährleisten.
Am 26. Juni 2023 empfahl die Mindestlohnkommission ohne Zustimmung der Gewerkschaften nur eine kleine Erhöhung in zwei Schritten (zuerst 12,41 €) auf aktuell 12,82 € pro Arbeitsstunde. Die Vorsitzende Christiane Schönefeld stimmte damals zusammen mit den drei Arbeitgebervertretern gegen die drei Gewerkschafter. Ein Stundenlohn von 12,82 € entspricht bei einer 38-Stunden-Woche einem Monatsbruttolohn von 2.109,00 € (bei 40-Stunden-Woche: 2.220,00 €).
DER MINDESTLOHN SOLL 2026 AUF 15,00 € STEIGEN
News
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD hat zum Mindestlohn vereinbart: "Gute Löhne sind eine Voraussetzung für die Akzeptanz der Sozialen Marktwirtschaft. Der gesetzliche Mindestlohn ist dabei die Untergrenze. Wir stehen zum gesetzlichen Mindestlohn. Die Entwicklung des Mindestlohns muss einen Beitrag zu stärkerer Kaufkraft und einer stabilen Binnennachfrage in Deutschland leisten. An einer starken und unabhängigen Mindestlohnkommission halten wir fest. Für die weitere Entwicklung des Mindestlohns wird sich die Mindestlohnkommission im Rahmen einer Gesamtabwägung sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren. Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar."
(Verantwortung für Deutschland. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, S. 18. https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag2025_bf.pdf)
Die Entscheidung über die Anpassung des Mindestlohnes für die nächsten zwei Jahre soll die Mindestlohnkommission Ende Juni treffen.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge galt im Jahr 2023 für nur noch 49 % der Arbeitnehmer in Deutschland ein Tarifvertrag. Damit ist es zu einem deutlichen Rückgang der Tarifbindung von Arbeitsverträgen gekommen: Auf dem Gebiet der früheren Bundesrepublik galt 1998 noch für 76 % der Beschäftigten ein Tarifvertrag.
Deshalb hat der Mindestlohn heute eine entscheidende Bedeutung für alle unteren Einkommensbezieher. Im April 2023 verdienten nach Daten des Statistischen Bundesamtes über 14 Millionen Beschäftigte in Deutschland Stundenlöhne von maximal 15,43 €. Das war mehr als ein Drittel der Beschäftigten. Rund 40 Prozent der Beschäftigten bezogen Stundenlöhne von höchstens 17 €.
Die Anhebung des Mindestlohns hat also eine entscheidende Bedeutung für eine Erhöhung der Kaufkraft und für die soziale Absicherung dieser unteren Lohngruppen in Deutschland, die rund 40 Prozent aller Beschäftigten ausmachen. Der von der SPD geforderte Mindestlohn von 15,00 € würde im nächsten Jahr zu einer deutlichen Erhöhung des Monatsbruttolohnes auf mindestens 2.468,00 € (38-Stunden-Woche) bzw. auf 2.598,00 € (40-Stunden-Woche) führen. In der Folge wäre eine allgemeine Anhebung des Lohnniveaus bei den unteren 40 Prozent der Einkommen zu erwarten.
Mehr zum Thema jetzt im Video
Pressekonferenz der Mindestlohnkommission in Berlin vom 26.Juni 2023
(https://www.youtube.com/watch?v=j5TOYeSrpb8)